Glossar

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D

Denkmal

Zum Gedächtnis an eine Person oder ein Ereignis errichtete, größere plastische Darstellung; ein Monument. Hierunter fallen bspw. Statue, Reiterstandbild, Monument, Ehrenmal, Kriegerdenkmal, Mahnmal und Triumphbogen.

Quelle: DUDEN

Denkmalschutz

Wenn Objekte eine besondere historische, künstlerische, technikgeschichtliche, städtebauliche oder wissenschaftliche Bedeutung haben, werden sie im Interesse der Allgemeinheit für die Nachwelt erhalten. Diese vielfältigen Kulturdenkmale sind Zeugnisse der Vergangenheit und unverzichtbare Anker der kollektiven Erinnerung.

Die Bewahrung des kulturellen Erbes ist in den Länderverfassungen als Ziel niedergelegt und damit ein öffentlicher Auftrag. Neben Behörden engagieren sich auch Denkmaleigentümer:innen, ehrenamtlich tätige Bürger:innen, Stiftungen und Spendende für den Erhalt von Denkmälern. Seit fast 200 Jahren arbeiten Staat und Bürgerschaft für das Kulturerbe zusammen.

Das Pflegen und Erhalten des kulturellen Erbes ist für das Fortbestehen eines gemeinsamen kulturellen Gedächtnisses in der Gesellschaft unverzichtbar.

Quelle: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz

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Hohenzollern

Deutsches Adelsgeschlecht. Das Haus Hohenzollern stellte ab 1701 den Herrscher des Königsreichs Preußen und von 1871-1918 den Deutschen Kaiser. Bekannte Vertreter der Familie waren König Friedrich II. Luise Herzogin zu Mecklenburg, Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Wilhelm II. Ihr heutiges Familienoberhaupt Georg Friedrich Prinz von Preußen verklagt gegenwärtig die Bundesregierung auf Rückgabe diverser Kunst- und Wertgegenstände aus Allgemeinbesitz an seine Familie.

Quelle: www.hohenzollern.lol

Holocaust

[griech.: Brandopfer] Der Begriff existiert schon lange, wird aber vor allem seit den späten 1950er Jahren als Bezeichnung für die systematisierte Massenvernichtung von jüdischen Menschen während der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 – 1945 verstanden. Über sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens wurden vor und während des Zweiten Weltkrieges von dem nationalsozialistischen Regime ermordet, das sich zum Ziel die vollkommene Auslöschung aller europäischen Juden und Jüdinnen gesetzt hatte. Die meisten starben in extra für diesen Zweck errichteten Konzentrationslagern in Deutschland und im von Deutschland besetzten Polen, unter anderem Auschwitz, Treblinka und Sobibor.

In den frühen Nachkriegsjahren wurde der Holocaust nicht gesamtgesellschaftlich in Europa anerkannt. Stattdessen wurden Widerstandskämpfende und zivile Opfer hervorgehoben. Erst mit der Zunahme an veröffentlichten jüdischen Zeitzeugenberichten in den 1950er Jahren und dem Prozess von Adolf Eichmann 1961 rückte der Holocaust ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch Sinti:zze und Rom:nja wurden systematisch verfolgt, deportiert und ermordet. Schätzungen zufolge fielen über 500 Tausend Sinti:zze und Rom:nja dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer. Der Genozid an den Sinti:zze und Rom:nja wird teils als Porajmos [roma. Verschlingen] bezeichnet, teils in den Holocaust inkludiert. Der Begriff Shoah [hebr. Katastrophe] wiederum beschreibt einzig den Völkermord an jüdischen Menschen.

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J

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Kollektives Gedächtnis

Durch memoriale Zeichen, Symbole, Texte, Bilder, Riten, Praktiken, Orte und Monumente kalkuliert ausgewählte, konstruierte Erinnerungen einer größeren Gruppe, z.B. einer Nation. Dabei werden einzelne historische Ereignisse ausgewählt, fixiert, verallgemeinert und über Generationen hinweg weitergegeben. Dabei gehen die Ereignisse in das koll. Gedächtnis ein, die, ob durch Erhöhung oder Erniedrigung, in die Semantik eines heroischen Selbstbildes passen. Siege verkörpern Triumph, Ehre, lassen sich nachträglich heroisieren und stärken das Selbstbild. Niederlagen verkörpern tragisches, unschuldiges Leiden, legitimieren Widerstand und heroische Gegenwehr. Momente der Schuld und Scham dagegen, lassen sich nur schwer in ein positives Geschichtsbild einflechten und sind daher schwächer im koll. Gedächtnis vorhanden (wie z.B. die Rolle Deutschlands im Kolonialismus).

Im koll. Gedächtnis werden die „Heldentaten“ der mächtigeren Seite erzählt und marginalisierte Perspektiven desselben historischen Ereignisses nicht beachtet oder vergessen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Konstruktion des koll. Gedächtnisses allerdings verändert. Durch das neue Bewusstsein für Langzeitfolgen von historischen Ereignissen und vererbten Traumata, ergeben sich neue Voraussetzungen für Nachkommen der Betroffenen- und Täterseite. Lange galt das Vergessen als beste Strategie im Umgang mit dunklen Kapiteln der Vergangenheit. Inzwischen ist das gemeinsame Erinnern und Anerkennen eher ein Garant für Heilung, Überwindung und eine friedlichere und kommunikativere Zukunft.

Quelle: Aleida Assmann: „Kollektives Gedächtnis“, in: Bundeszentrale für politische Bildung.

Koloniale Amnesie

Von kolonialer Amnesie wird gesprochen, wenn die Kolonialherrschaft und ihre Folgen relativiert, romantisiert oder ausgeblendet werden und die Forderung nach postkolonialer Aufarbeitung zurückgewiesen und als Ideologie abgetan wird.

In deutschen Schulen wird das Thema beispielsweise kaum bis gar nicht behandelt. Vielen Deutschen ist nicht bewusst, dass Deutschland überhaupt eine koloniale Vergangenheit besitzt. In Politik und Gesellschaft fehlt das Bewusstsein und die Sensibilität. In Film, Literatur, Kunst etc. wird der Kolonialismus oftmals romantisiert. Es wird von „heldenhaften Eroberungen“ und „großen Entdeckungen“ gesprochen.

Quelle: Rosa Luxemburg Stiftung

Kunstbeirat

Ein vom Rat der Stadt Köln bestelltes ständiges Gutachter-Gremium. Er berät in allen Fragen von Kunst im öffentlichen Raum. Die Mitglieder des Gremiums sind ehrenamtlich tätig, unter ihnen befinden sich renommierte Künstler:innen, Kunsthistoriker:innen und Architekt:innen. Vergleichbare Gremien finden sich auch in anderen Städten, vergleiche hierzu exemplarisch die Kunstkommission in Düsseldorf.

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Studierendenbewegung, die

Die deutsche Studierendenbewegung der 1960er Jahre war eine linksgerichtete gesellschaftskritische Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Ziele waren unter anderem die Demokratisierung der Gesellschaft, das Auflösen autoritärer Machtstrukturen – nicht nur an Universitäten, sondern gesamtgesellschaftlich – und die aktive Aufarbeitung der Nazizeit.

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